Was ist LARS? – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Was ist LARS?

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Darum geht es heute

Das tiefe vordere Rektumsyndrom kurz LARS (eng. Low Anterior Resection Syndrome), ist eine immer häufiger auftretende Krankheit nach einer Mastdarmentfernung. Was dieses Krankheitsbild ausmacht, welche Symptome auftreten und wie LARS behandelt wird, das zeige ich Ihnen heute.

Viel Spaß beim Durchlesen!

LARS

LARS ist ein Krankheitsbild, das nach einer Mastdarm-Entfernung auftreten kann. Hierbei fällt die Funktion des fehlenden Mastdarms weg und führt zu starkem und schnellen Stuhldrang. Der Mastdarm ist dafür zuständig, dass der Stuhl über den Tag hinweg gesammelt werden kann. Dabei ist der Mastdarm sehr flexibel und kann damit einiges auffangen. Durch die Entfernung des Mastdarms, zum Beispiel nach einer Krebserkrankung, fällt dieser Behälter weg.

Ein weiteres Merkmal von LARS ist die fehlende Sensorik im Darm. Diese hilft dem Körper dabei, die unterschiedlichen Konsistenzen des Stuhls festzustellen und gegebenenfalls Druck zu lösen. Das hilft vor allem bei der Unterscheidung zwischen festem und flüssigen Stuhl und zwischen Stuhl und Gas. Diese Sensorik wird durch die Chemotherapie oder durch die Operation beschädigt.

Ein drittes Merkmal ist die verstärkte Peristaltik im Darm. Die Peristaltik ist die Darmbewegung, die den Darminhalt transportiert. So müssen die Patienten häufiger auf Toilette.

Symptome von LARS

Patienten, die mit LARS diagnostiziert wurden, weisen in der Regel dieselben Symptome auf. Sie weisen einerseits einen starken Stuhldrang auf, der oftmals auch direkt gelöst werden muss. Das führt oftmals auch zu Inkontinenz. Dazu haben die Patienten oft Durchfall oder einen eher weichen Stuhl.

Behandlung von LARS

LARS an sich kann nicht geheilt werden. Es ist daher der Anspruch, die Symptome zu behandeln. Patienten, die seit einigen Jahren damit leben, kommen damit auch gut zurecht. Dabei ist der Weg dahin lang und oftmals auch nicht leicht. Zunächst ist es das Ziel, durch eine Ernährungsumstellung und durch Medikation dem Patienten zu einem besseren Stuhl zu verhelfen. Darüber hinaus trainieren die Patienten durch Beckenbodenübungen oder Physiotherapie sowie mit einer analen Irrigation die Muskulatur, um eine kontrollierte Entleerung zu gewährleisten. Abhängig vom Grad der Beschwerden wären auch Elektrostimulationen eine Möglichkeit. Viele Patienten betonen, dass durch konsequentes Üben und durch regelmäßige Kontrollen die Symptome weitestgehend behandelt werden können und dass sie wieder normal weiterleben können.

Eine Folge von Krebs

Dennoch ist und bleibt LARS eine schwerwiegende Folge einer Krebserkrankung. Daher empfehlen wir unseren Patienten, sich regelmäßig von einem Facharzt überprüfen zu lassen, um eine Krebserkrankung auszuschließen.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Operative Proktologie“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.