Was ist der Nutri-Score? – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Was ist der Nutri-Score?

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Gesund oder ungesund?

Immer mehr Lebensmittelhersteller drucken den Nutri-Score auf ihre Verpackungen. Auch große Hersteller wie Nestlé oder auch große Handelsketten drucken dieses Farbenspiel auf ihre Lebensmittel. Es handelt sich bei diesem Score um eine Art Ernährungsampel. Der Score sollte die Antwort geben, ob das jeweilige Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Jetzt stellt sich jedoch die Frage, ob der Nutri-Score wirklich aussagekräftig ist und ob man ihm vertrauen kann. Und was sagt der Score überhaupt genau aus? Um genau diese Fragen soll es in diesem Beitrag gehen.

Der freiwillige Nutri-Score

Zunächst sollte erwähnt werden, dass es sich beim Nutri-Score um eine freiwillige Angabe der Hersteller handelt. Dieser Score wurde zum ersten Mal 2020 in Frankreich etabliert und hat sich in den letzten beiden Jahren vor allem nach England und Deutschland verbreitet. Er soll den Verbrauchern eine Orientierung beim Kauf von Lebensmitteln geben. Vor ein paar Jahren hat jeder noch auf die Rückseite der Verpackung geschaut, um eine Übersicht über die Inhalts- und Nährstoffe zu erhalten. Allerdings sind diese Abgaben immer sehr unübersichtlich und verschlüsselt. Meist können nur die Profis verstehen, was wirklich in den Lebensmitteln drin ist.

Das sagt der Score aus

Um dieser Unordnung und den Verständnisschwierigkeiten entgegenzuwirken, wurde der Nutri-Score entwickelt. Nutri wandelt sich hierbei von Nutrition (Ernährung) ab und Score ist die Punktzahl. Es handelt sich also um eine Ernährungspunktzahl. Diese wird in Form einer Ampel präsentiert, die von A bis E geht. Ein A-Produkt ist hier also extrem gut und ein E-Produkt sollte nur selten konsumiert werden.

Jetzt stellt sich noch die Fragen, wie sich die Ernährungspunktzahl zusammensetzt. Es werden immer 100 Gramm oder 100 Milliliter auf sämtliche Inhalts- und Nährstoffe untersucht. Je gesünder das Produkt ist, desto weniger Punkt erhält das Produkt. Ein A-Produkt hat beispielsweise lediglich -1 bis 2 Punkte und ist damit wohl sehr gesund.

Kritik am Nutri-Score

Die Einteilung und Bewertung des Nutri-Scores scheinen zunächst plausibel. Auch ich war zu Beginn sehr zuversichtlich, dass es sich hierbei um eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung auf den Produktverpackungen handelt. Das Problem ist jedoch, dass viele Dinge bei der Analyse der Lebensmittel gar nicht mit einbezogen werden. Beispielsweise werden die Mikronährstoffe gar nicht betrachtet. Somit kann es also beispielsweise sein, dass eine Light Cola besser abschneidet als ein natürlicher Apfelsaft. Auch können eigentlich gesunde Produkte schlechter eingestuft werden als ein eigentlich ungesundes Produkt. Beispielsweise hat ein geräucherter Lachs eine schlechtere Bewertung als ein gezuckerter Pudding.

Ein weiteres Problem liegt darin, dass der Nutri-Score häufig nur als Marketinginstrument verwendet wird. Immer wieder sieht man, dass die Hersteller lediglich die gesunden Produkte mit dem Score kennzeichnen.

Mit Vorsicht genießen

Das System ist generell sehr spannend und kann bei richtiger Anwendung den Verbrauchern helfen. Jedoch gibt es definitiv noch Verbesserungsbedarf. Daher empfehle ich Ihnen an dieser Stelle weiterhin auf die Rückseite der Verpackungen zu schauen, um sich über die Inhalts- und Nährstoffe zu informieren.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema Untersuchung des Mikrobioms. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.