Verbotene und nicht mehr verwendete Methoden – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Verbotene und nicht mehr verwendete Methoden

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Weiterentwicklung der Medizin

Es ist tatsächlich so, dass sich die medizinische Wissenschaft weiterentwickelt und manche Methoden, die vor Jahrzehnten noch flächendeckend verwendet wurden, heute nicht mehr angewendet werden bzw. sogar verboten sind. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen ein paar Beispiele zeigen und daran erklären, wieso diese Methoden obsolet geworden sind.

Darum sind einige Methoden verboten

Wieso ist das also so, dass eine Methode jahrelang verbreitet angewendet wird und auf einmal gesagt wird, dass diese Methode nicht mehr durchgeführt werden darf? Am Anfang hat ein Chirurg eine Idee und probiert diese Idee immer wieder aus, bis eine gute Technik entwickelt wird. Heutzutage ist das Ausprobieren jedoch nicht mehr so einfach. Mit der Zeit wird dann immer mehr Erfahrung gesammelt. Allerdings werden dann auch Komplikationsraten deutlich und auch Schwachstellen der Methode werden sichtbar. Wenn diese dann so gravierend sind, dass den Patienten viel mehr geschadet wird als ihnen zu helfen, wird diese Methode nicht mehr gemacht bzw. sogar verboten.

Operation nach Walter Whitehead

Auch in der Geschichte der Proktologie gibt es einige Beispiele für diese Art von vergangenen Methoden. Eine davon ist die Operation nach dem Mediziner Walter Whitehead. Bei dieser Methode wurde das komplette Hämorrhoidalpolster entfernt. Von außen sah es dann anschließend sehr gut aus. Jedoch entwickelten die Patienten währen des Heilungsprozesses eine Inkontinenz. Auch das sensible Sensorikgewebe, das Anoderm, wurde hierbei entfernt. Dadurch konnten die Patienten den Stuhlgang nicht kontrollieren, trotz eines funktionierenden Schließmuskels. Mittlerweile ist diese Methode obsolet bzw. verboten worden.

Methode der Schlitzung des Schließmuskels

Eine weitere Methode, die früher flächendeckend durchgeführt wurde, jedoch jetzt in den Lehrbüchern als nicht empfohlen eingestuft wird, ist die Einkerbung bzw. Schlitzung des Schließmuskels bei einer chronischen Analfissur. Dadurch sollte sich der Bereich der Muskulatur entspannen, was auch geklappt hat. Allerdings haben die Patienten nach ca. 5 Jahren Probleme mit der Stuhlhaltefähigkeit entwickelt. Eine Rekonstruktion dieses Muskulaturbereichs ist in den meisten Fällen nicht möglich gewesen.

Die Zukunft ist ungewiss

Es gibt natürlich noch zahlreiche weitere Beispiele, vor allem aus dem Mittelalter. Aber auch die heutigen Methoden werden vielleicht in 50 Jahren überholt und verboten sein. Aber genau diese Entwicklung macht das ganze Fach für mich so spannend.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema Darmverschluss. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.