Vegan oder vegetarisch? – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Vegan oder vegetarisch?

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Ein spaltendes Thema

In den letzten Jahren beobachte ich einen sehr interessanten Trend. Immer mehr Patienten berichten mir, dass sie sich vegetarisch oder vegan ernähren. Natürlich müssen wir uns in der Medizin auch damit auseinandersetzen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, welche Unterarten es gibt und worauf bei einer solchen Ernährung besonders geachtet werden soll.

Vegetarisch oder vegan?

Menschen mit einer vegetarischen Lebensweise essen grob gesagt einfach keine tierischen Produkte mehr. Sei es aus gesundheitlichen oder moralischen Gründen. Allerdings gibt es einige Unterarten der vegetarischen Ernährung. Zum einen gibt es den lacto ovo Vegetarier. Dieser ist kein Fleisch, jedoch nimmt er andere tierische Produkte wie Milch oder Honig zu sich. Der Pescetarier ist kein Fleisch, Fisch isst er jedoch trotzdem. Ebenfalls gibt es auch den Flexitarier, der mal kein Fleisch ist und mal doch. Darüber hinaus gibt es dann noch die etwas extremere Variante, der Veganer. Dieser verzichtet komplett auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs und verzichtet manchmal auch beispielsweise auf Leder in der Kleidung.

Die vegetarische Medizin

Die Medizin ist hinsichtlich dieser Ernährungsweisen etwas gespalten. Auf der einen Seite finden wir es gut, dass sich die Menschen mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Jedoch ist eine vegetarische oder vegane Ernährung nicht immer gut für unseren Körper.

Zunächst sollte erwähnt werden, dass der Mensch aus der Geschichte heraus ein Allesesser ist. Er ist darauf trainiert, dass er tierische Produkte zu sich nimmt. Daher können bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung bestimmte Mangelerscheinungen auftreten. Allerdings kann dieser Ernährungsweise auch sehr gut funktionieren, wenn man auf gewisse Dinge achtet. Teilweise ist sogar das Risiko, an Diabetes und hohem Blutdruck zu erkranken, geringer und auch manche Krebserkrankungen treten seltener auf.

Ob dies dann wirklich mit der Ernährung oder einer generell gesünderen Lebensweise zusammenhängt, wissen wir noch nicht.

Darauf sollten Sie achten

Gerade bei Kindern in jungen Jahren muss mit einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung aufgepasst werden. Ich persönlich würde einem Kind eine vegetarische oder vegane Ernährung nicht empfehlen. Wenn der Organismus völlig ausgereift ist, spricht von mir aus nichts dagegen.

Jedoch sollten Sie, wie zu Beginn erwähnt auf bestimmte Dinge achten. Beispielsweise ist eine ausreichende Eiweißzufuhr enorm wichtig. Es gibt auch pflanzliches Eiweiß. Dieses muss dann jedoch in größeren Mengen zu sich genommen werden. Oft entsteht auch ein Kalziummangel. Dieser kann durch viel tiefgrünes Gemüse ausgeglichen werden.

Darüber hinaus sollten Vitamin D und Vitamin B12, wie auch Omega 3 Fettsäuren substituiert werden, da diese nur durch tierische Produkte natürlich in den Körper gelangen. Zusätzlich sollten Sie ebenfalls auf Zink und Eisen achten. Diese können auch durch pflanzliche Lebensmittel erhalten werden, jedoch dann in viel größeren Mengen. Auch auf genügend Jod, beispielsweise durch jodiertes Salz sollten Sie achten.

Es ist kompliziert

Wie Sie sehen, ist dieses Thema aus medizinischer Sicht gar nicht so einfach. Achten Sie jedoch darauf, dass die Mangelzustände ausgeglichen werden bzw. gar nicht erst entstehen, steht einer vegetarischen oder veganen Ernährung zunächst nichts entgegen.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Erneut an Hämorrhoiden erkranken“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.