Die bekannteste proktologische Operation – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Die bekannteste proktologische Operation

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Geschichte der Proktologie

Die Geschichte der Medizin, insbesondere die der Chirurgie, ist eine ganz spannende Sache. Wenn die jungen Chirurgen Glück haben, haben sie exzellente Lehrer, die ihnen zahlreiche Geschichten aus der Historie erzählen. Ich selbst hatte solche Lehrer, die mir zahlreiche Geschichte erzählt haben. In der Historie zeigt sich auch, dass die Chirurgie nicht aus der Wissenschaft kommt. Früher gab es Ärzte und es gab Barbiere, die alles gemacht haben, was mit dem Messer und mit Eingriffen zu tun hatte. Vom Haare schneiden bis Operationen haben sie alles gemacht. Wenn man damals in den angelsächsischen Ländern eine Facharztausbildung abgeschlossen hat, wurde man nicht als Doktor angesprochen, sondern als Mr oder Mrs. Heutzutage sind es allerdings alles Doktoren.

Das war Ludwig XIV

Die wahrscheinlich bekannteste proktologische Operation der Geschichte ist die sogenannte royale oder königliche Operation, die an König Ludwig XIV bzw. dem Sonnenkönig durchgeführt wurde. Ludwig XIV war eine sehr extravagante Persönlichkeit. Er herrschte ganze 72 Jahre in Frankreich und hat unglaublich viel gemacht. Er verwandelte Schloss Versailles von einem Jagdschloss in ein Prunkschloss, hatte Einfluss auf die Kunst und das Ballett und wandelte die barocke Kultur in Europa. Am 15. Januar 1686 wurde allerdings bei ihm ein analer Abszess entdeckt. Damals wurden Abszesse eigentlich gar nicht oder nur sehr selten operiert. Jedoch handelte es sich hierbei um den König, der natürlich behandelt werden musste. Fünf Monate später platzte der Abszess auf und eine Fistel entstand.

Tödliche Operation der Fistel

Die Fistel musste natürlich behandelt werden. Der Sonnenkönig war sehr auf seine Gesundheit bedacht und wählte daher seinen Leibchirurgen für die Operation aus. Fisteloperationen wurden damals jedoch eigentlich nicht durchgeführt, da sie meistens zum Tod des Patienten führte. Der Leibchirurg lehnte jedoch nicht ab, handelte aber eine sechsmonatige Lernzeit aus, um sich eine geeignete Technik anzueignen.

Zustimmung zur Operation mit Lernzeit

Er zog also in Frankreich von Gefängnis zu Gefängnis und behandelte arme Seelen, die eine Fistel hatten. Ganze 65 Operationen führte der Leibchirurg in dieser Zeit durch und entwickelte dabei sogar ein eigenes bestimmtes Messer. Durch die Erfahrung konnte er dann auch eine geeignete Methode entwickeln, die sicher genug war, um sie am König anzuwenden. Also wurde Ludwig XIV in einer kurzen Operation behandelt, bei der der halbe Hofstaat vor Ort war. Der König ging mit der ganzen Sache jedoch sehr offen um.

Ca. einen Monat nach der Operation konnte der König schon wieder aus seinem Bett aufstehen und setzte sich wieder aufs Pferd. Jedoch musste er hier noch dicke Verbände unter der Hose tragen. So entwickelte sich ein Modetrend, dass sich zahlreiche Menschen in Frankreich den Hintern unter der Hose polsterten. Nach dem ganzen Stress hat der Leibchirurg des Königs seinen Job an den Nagel gehängt.

Die Operation ging in die Geschichte ein

Diese Operation des Sonnenkönigs Ludwig XIV ging als „La grande Opération“ bzw. als „La royale Opération“ in die Geschichte ein und brachte uns eine erste Vorlage für die heutigen proktologischen Operationen. Wenn ich häufiger solche spannenden Geschichten aus der Historie der Proktologie erzählen soll, können Sie mir das gerne in den Kommentaren auf YouTube oder Instagram schreiben!

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema Herpes am After. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.