CIPO – eine seltene Erkrankung
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
Darum geht es
Die CIPO-Erkrankung ist eine chronische intestinale Pseudoobstruktion. Diese ist sehr selten und für die Betroffenen sehr betroffen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, was es mit dieser Erkrankung auf sich hat und was man als betroffene Person machen kann.
Was ist CIPO?
CIPO ist eine Motilitätsstörung des Darmes. Also kann der Darminhalt nicht mehr weiter transportiert werden. Die Patienten entwickeln Symptome eines Darmverschlusses, jedoch liegt ein solcher nicht vor. Zahlen aus Japan ergaben, dass nur eine von 100.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen ist. Meistens handelt es sich hierbei um Menschen im Alter von über 60 Jahren.
Es gibt verschiedene Formen und Gründe dieser Erkrankung. Der Darm ist wie ein Schlauch aufgebaut, der voll von Muskeln ist. Mithilfe dieser Muskeln wird der Darminhalt transportiert. Wenn dieser Mechanismus defekt ist, kann eine CIPO-Erkrankung entstehen. Gründe für diese Störung können vielseitig sein – Verletzungen, geschädigte Muskulatur, mangelnde Nervensteuerung.
Bei der primären Form liegt ein Gendefekt vor. Hierbei weisen die betroffenen Personen schon häufig im Kindesalter bestimmte Symptome auf. Ein anderer Hintergrund liegt bei der sekundären Form vor. Hier handelt es sich meistens um chemische Schäden, wie beispielsweise durch Alkoholismus oder Chemotherapien.
Symptome und Diagnose bei CIPO
Wie schon erwähnt kommt es im Darm zu einem Stau. Dadurch entstehen verschiedene Symptome bei den Betroffenen – Völlegefühl, aufgebläht sein, Schluckprobleme, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen, Gewichtsverlust. Die Diagnostik ist nicht immer einfach. Zunächst müssen wir schauen, dass kein Tumor vorliegt. Danach muss eine komplette Spiegelung des oberen und unteren Magentraktes durchgeführt werden. Ebenfalls muss auch noch eine spezielle MRT-Untersuchung des Dünndarmes stattfinden. Den richtigen Beweis liefert uns dann aber erst die Biopsie, bei der sowohl Gewebe als auch Muskulatur entnommen und untersucht wird.
Behandlung von CIPO
Bei der sekundären Form muss die Grunderkrankung behandelt werden. Bei der chronischen Form müssen die Nervenstörungen ausgeschaltet werden. Es gibt leider keine Ernährungstherapie, jedoch sollte der Stuhl weichgehalten werden. Sehr gut helfen können Medikament, die die Darmtätigkeit fördern und beschleunigen. Selten muss eine chirurgische Behandlung stattfinden und noch seltener muss eine Dünndarmtransplantation vollzogen werden.
Eine schwierige Erkrankung
Wie Sie sehen, handelt es sich bei CIPO um eine sehr schwierige Erkrankung, die die betroffenen Menschen sehr belastet. Ich selbst habe diese Erkrankung nur sehr selten gesehen. Wenn Sie mehr dazu wissen möchten, schauen Sie sich gerne mein Video dazu auf YouTube an.
Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „kollagene Kolitis“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.