Update Steißbeinfistel
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
Behandlung nur durch Operation
Dieser Beitrag soll ein Update zum Thema Steißbeinfistel sein. Zu diesem Thema habe ich schon einige Beiträge veröffentlicht, allerdings ändert sich in der Medizin in kurzer Zeit sehr viel. Daher habe ich mich entschieden, diesen Beitrag zu erstellen.
Bei der Steißbeinfistel bzw. beim Pilonidal Sinus handelt es sich um eine Erkrankung, die in der Pofalte entsteht. Sie kann außerdem nur durch eine Operation behandelt werden. In diesem Beitrag kläre ich die Fragen, was es für eine Erkrankung ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Symptome der Steißbeinfistel
Bei der Steißbeinfisteloperation handelt es sich um die wohl häufigste Operation, die wir in der Praxis durchführen. Meistens sind junge Männer von dieser Erkrankung betroffen. Bei den Frauen ist nur ungefähr jede Zehnte betroffen. Die Probleme bei der Steißbeinfistel treten vor allem dann auf, wenn es sich um eine akute Fistel handelt. Hier entstehen Schmerzen, Schwellungen, Blutungen und Eiterfluss. Dies ist für die betroffenen Patienten sehr unangenehm.
Wenn die Fistel chronisch ist, kann es sein, dass gar keine Symptome entstehen. Oft ist es aber der Reizzustand in der Pofalte, die die Patienten dazu bewegt, in die Praxis zu kommen. Die meisten Patienten merken recht schnell, dass etwas nicht stimmt.
Welche Möglichkeiten gibt es?
Was genau kann man aber bei einer Steißbeinfistel machen? Und wann sollte überhaupt etwas gemacht werden? Wir empfehlen immer die Behandlung einer Fistel. Gerade bei einer akuten und entzündeten Fistel muss etwas gemacht werden. Hier wird meistens der Abszess entlastet, damit der Eiter abfließen kann. Wenn die Fistel nicht entzündet ist, stehen viele verschiedene Operationsmöglichkeiten zur Verfügung. Die klassische Variante ist die Entfernung des betroffenen Gewebes. Allerdings führen wir diese Methode nicht durch, da uns die Heilungsdauer der großen Wunde mit bis zu sechs Monaten zu lang ist.
Pit-Picking bei Steißbeinfistel
Wir selbst führen sehr gerne eine minimal invasive Methode durch – das Pit-Picking. Hier wird die Fistel ausgestanzt und eine kleine offene Wunde zurückgelassen, die schnell abheilt. Die Patienten haben hierbei kaum Schmerzen und können bereits nach zwei Tagen wieder ihrem Alltag nachgehen.
Wenn der Patient sehr viele entzündete Fistelgänge hat, kann die Stelle geöffnet werden und die Fistelgänge mit einem Faden markiert werden. So kann sich das Gewebe nach einer kurzen Zeit beruhigen. Der Nachteil ist hier, dass nach ca. sechs bis acht Wochen eine erneute Operation stattfinden muss, damit die Gänge freigelegt werden können.
Bei einer chronischen Fistelbildung empfehlen wir eine plastisch-chirurgische Operation. Hier wird das betroffene Gewebe entfernt und plastisch gedeckt.
Schnell zum Arzt
Wie Sie sehen, handelt es sich um eine einfache Erkrankung, die aber auch viele verschiedene Weisen behandelt werden kann. Wichtig ist nur, dass Sie schnellstmöglich einen Facharzt aufsuchen, damit Ihnen geholfen werden kann.
Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Schmerzen beim Stuhlgang“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.