Long-Covid-Syndrom – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Long-Covid-Syndrom

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Zusammenfassung der Corona Pandemie

Seit Anfang des Jahres 2020 wird unser Alltag in Deutschland von der Corona-Pandemie eingeschränkt und bestimmt. Mehrere Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln. Wir haben lange Zeit einige unserer Familienmitglieder und Freunde nicht mehr sehen können und auch im Arbeitsalltag traf uns die Pandemie von allen Seiten. Viele von uns waren im Homeoffice, mussten sich mit der Kurzarbeit anfreunden oder sogar ihren Job komplett aufgeben. So langsam sieht es jedoch danach aus, dass wir spätestens im Frühjahr des nächsten Jahres endlich wieder zu unserem „normalen“ Leben zurückkehren können.

Das ist das Long-Covid-Syndrom

Doch aus Sicht der Ärzte bahnt sich eine ganz andere Herausforderung an. Wir als Ärzte haben nicht nur mit der SARS-CoV-2-Erkrankung, sondern auch mit den Langzeitfolgen, also dem sogenannten Long-Covid-Syndrom zu tun. Vor allem die medizinische Forschung wird in den nächsten Monaten und Jahren mit diesem Syndrom den ein oder anderen Arbeitstag verbringen.

Das Long-Covid-Syndrom beschreibt ein breites Bild an Symptomen und Gesundheitsstörungen, die im Verlauf der Covid-Krankheit oder einige Zeit nach initialer, mittlerweile überstandener Erkrankung auftreten. Die Symptome, die bei diesem Syndrom auftreten, sind völlig verschieden und nicht klar zu definieren. Allerdings gibt es einige Symptome, über die die Patienten besonders häufig klagen, bei denen wir als Ärzte zunächst nicht wussten, um welche Krankheit es sich handeln könnte. Gerade Symptome wie ständige Müdigkeit, Atembeschwerden, Probleme bei kognitiver Leistung, Herz-Rhythmus-Störung und Probleme bei der Informationsaufnahme und -wiedergabe treten in besonderer Häufigkeit auf.

Vor allem die ständige Müdigkeit, also das sogenannte chronische Müdigkeitssyndrom, kannten die Mediziner schon lange vor Covid. Allerdings wurde dieses Syndrom noch vor einigen Jahren schnell in die psychosomatische Schublade gesteckt. Es wurde davon ausgegangen, dass die chronische Müdigkeit durch psychische und soziale Faktoren beeinflusst wurde. Mittlerweile ist die Forschung aber so weit, dass die Entstehung der chronischen Müdigkeit eine Folge von Viruserkrankungen ist. 

Generell sind die Symptome des Long-Covid-Syndroms auffallend häufig körperschwächend wie Depressionen oder generelle Schmerzen überall im Körper. Auch diese Krankheitsbilder wurden vor ein paar Jahren noch als psychosomatisch eingestuft. Es wurde also mittlerweile festgestellt, dass schon früher derartige Viruserkrankungen für solche Symptome gesorgt haben.

Risikofaktoren und Problematiken

Zur Häufigkeit des Auftretens des Syndroms ist aktuell besonders wichtig zu sagen, dass Männer dreimal häufiger davon betroffen sind als Frauen. Ebenfalls wurden in den letzten Monaten gewisse Risikofaktoren festgestellt. Diese sind beispielsweise Übergewicht, Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten, Erkrankungen der Atemwege und die generelle Schwäche des Körpers durch zu wenig regelmäßige Bewegung. Daher gehe ich als Mediziner an dieser Stelle meiner Pflicht nach und empfehle Ihnen ausdrücklich an Ihren Körper zu denken und sich auch dementsprechend zu verhalten und zu ernähren.

Es wurde festgestellt, dass betroffene Patienten Probleme beim Stoffwechsel und Auffälligkeiten im Blutbild haben. Genauer gesagt passiert die Veränderung im Aminosäuren-Stoffwechsel, dass sich Ammoniak im Körper ansammelt. Dieses kann durch die Fehlfunktion nicht richtig abgebaut und ausgeschieden werden. Dadurch entstehen Schäden an den Zellen, wodurch sich die gesamten Stoffwechselprozesse verlangsamen.

Der aktuelle Stand zur Behandlung

Aufgrund dessen, dass es aktuell kein genaues Symptom gibt, das immer bei dem Long-Covid-Syndrom auftritt, weiß man zurzeit nicht wirklich, wie man das Syndrom am besten behandeln kann. Im Moment werden die betroffenen Patienten in die Reha verwiesen, wo sie eine Physiotherapie bekommen und sich gesund ernähren. Durch die Änderung der Lebensweise werden die Stoffwechselorganismen sozusagen wieder auf null gesetzt. Diese Behandlungsmethode funktioniert zwar, in der heutigen Umsetzung aber leider nur mäßig.

Allerdings werden in der nächsten Zeit mit Sicherheit Therapieempfehlungen entwickelt. Eventuell werden auch medikamentöse Therapiemethoden durch die medizinische Forschung entwickelt. Sehr spannend ist eine Studie, die aktuell durchgeführt wird. Dort wird getestet, ob Nahrungsergänzungsmittel bei der Behandlung bzw. Prävention des Long-Covid-Syndroms helfen können.

Ein Appell

Zum Schluss möchte ich noch einen Punkt ansprechen. Früher wurden wie gesagt viele Krankheitsbilder und Symptome belächelt und schnell in die psychosomatische Schublade gesteckt. Diesen Fehler müssen wir uns als Mediziner eingestehen. Jedoch kann ich sagen, dass durch die aktuelle medizinische Forschung diese Krankheitsbilder und Symptome unter einem anderen, besseren Licht betrachtet werden.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema Botoxbehandlung bei Analfissur. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.