Hämorrhoidenarterienligatur – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Hämorrhoidenarterienligatur

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

Darum geht es heute

Die Ligatur oder auch die Unterbindung der Arterie, die einen Hämorrhoidalknoten versorgt, ist ein guter und oft durchgeführter Eingriff. In diesem Beitrag soll es darum gehen, was die Methode der Hämorrhoidenarterienligatur kann und wie sie durchgeführt wird. Viel Spaß beim Durchlesen!

Die Geschichte der Hämorrhoidenarterienligatur

In der ambulanten Proktologie wird diese Methode sehr häufig durchgeführt. Es handelt sich hierbei um eine händische Unterbindung der Hämorrhoidalarterie. Dies wurde zunächst durchgeführt, damit die mögliche Blutung bei der Entfernung der Hämorrhoide verhindert wird. Vor einigen Jahren wurde zunächst der Hämorrhoidalknoten ausgeschält und entfernt, worauf das Abbinden der Arterie folgte.

Irgendwann wurde ausprobiert, was passiert, wenn einfach nur die Arterie abgebunden wird, ohne dass die Hämorrhoide selbst entfernt wird. Hierbei wurde deutlich, dass der Knoten kurz nach dem Abbinden zusammenschrumpfte und kleiner wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde entschieden, diese Art der Behandlung der bisherigen zu bevorzugen.

Jahrelang wurde diese Methode dann immer wieder durchgeführt. Im Jahr 1995 kam dann ein japanischer Chirurg auf die Idee, sich ein Gerät zu entwickeln, womit diese Therapie sehr viel eleganter und einfacher durchzuführen ist. Ab da wurde diese weiterentwickelte Methode immer wieder durchgeführt und weiter verbessert.

Das machen wir

Mittlerweile ist der Eingriff sehr einfach und recht schnell durchzuführen. Wir stellen uns zunächst den Hämorrhoidalknoten mithilfe eines Spreizers und suchen dann die Arterie, die die Hämorrhoide mit Blut versorgt. Anschließend wird genau dieser Bereich mit einem selbstauflösenden Faden umnäht und abgebunden. Manchmal können wir auch das Hämorrhoidalgewebe raffen und fixieren. Dies nennt sich dann Recto-Anal-Repair.

Treten Schmerzen auf?

In der Regel haben die Patienten lediglich leichte Schmerzen, die sehr gut durch leichte Schmerzmittel kontrolliert werden können. Drei Tabletten Ibuprofen pro Tag reichen im Normalfall aus. Wenn dies nicht ausreicht, können wir auch stärkere Schmerzmittel geben. Ebenfalls werden die Patienten gebeten, den Stuhl weich zu halten, damit der betroffene Bereich beim Pressen nicht zu sehr gedehnt wird. Dafür geben wir den Patienten einen Weichmacher zum Einnehmen. In der Regel können die Patienten außerdem nach ca. 1-2 Tagen wieder arbeiten gehen.

Komplikationen bei der Hämorrhoidenarterienligatur

In der Regel gibt es bei der Hämorrhoidenarterienligatur keine Komplikationen. Blutungen und Infektionen treten nur sehr selten auf. Ab und zu kann es sein, dass ein kleiner Bluterguss entsteht, der sich jedoch selber heilt.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Rafaelo-Methode – was gibt es Neues?“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.