Darmkrebs-Operation: Was man wissen sollte
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
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Operation als zentrale Behandlungsmethode
Die Diagnose Darmkrebs ist ein Schock für viele Patienten und wirft zahlreiche Fragen und Unsicherheiten auf. Die Operation ist die wichtigste und am häufigsten angewendete Behandlungsmethode bei Darm- und Mastdarmkrebs. Nach der Diagnose ist es in der Regel erforderlich, den Tumor chirurgisch zu entfernen. Das Ziel der Operation besteht darin, den betroffenen Darmabschnitt und die angrenzenden Lymphknoten zu entfernen, um eine vollständige Tumorresektion zu gewährleisten und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Der Darm wird an der Stelle, an der das betroffene Segment entfernt wurde, wieder zusammengenäht, um einen normalen Stuhlgang zu ermöglichen. Dieser Prozess wird als Anastomose bezeichnet.
Ein entscheidender Aspekt der Operation ist die Entfernung der Lymphknoten, da diese eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Krebszellen spielen können. Die Qualität der Operation wird anhand der Anzahl der entfernten Lymphknoten bewertet – es gibt eine vorgeschriebene Mindestanzahl, die erreicht werden muss.
Leider gibt es Situationen, in denen eine Operation nicht durchführbar ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Der Tumor ist zu groß, hat bereits zahlreiche Metastasen gebildet oder der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten erlaubt keine chirurgischen Eingriffe. In solchen Fällen wird eine palliative Therapie angewendet. Das Ziel der palliativen Therapie besteht nicht in der Heilung, sondern in der Linderung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität. Palliative Chemotherapie und Strahlentherapie können dazu beitragen, den Tumor zu verkleinern und die Beschwerden zu reduzieren.
Besonderheit bei Mastdarmkrebs
Mastdarmkrebs erfordert oft eine präoperative Radiochemotherapie, insbesondere wenn der Tumor tief im Mastdarm sitzt. Diese Therapie hat das Ziel, den Tumor zu verkleinern und die Operation erfolgreicher zu gestalten. Wenn der Tumor jedoch nahe am Schließmuskel liegt, ist es notwendig, diesen mit zu entfernen, was zur Anlage eines künstlichen Darmausgangs führt. Dieser künstliche Ausgang, auch Stoma genannt, wird auf der Bauchdecke platziert und mit einem luftdichten Beutel verschlossen, der den Stuhlgang auffängt. Die Patienten erhalten eine umfassende Schulung, wie sie mit diesem Stoma umgehen können. Mit der richtigen Vorbereitung können Menschen mit einem Stoma ein weitgehend normales Leben führen, einschließlich sportlicher Aktivitäten und vielem mehr.
Minimalinvasive und zukünftige Therapieansätze
Für Patienten mit Mastdarmkrebs gibt es auch minimalinvasive Operationsmöglichkeiten. Diese sind jedoch nur für kleine, wenig aggressive Tumore geeignet. Vor einer solchen Operation erhalten die Patienten eine neoadjuvante Therapie, bestehend aus Chemotherapie und Bestrahlung, um den Tumor zu verkleinern. Der verbleibende Tumor oder die Narbe wird dann transanal, also durch den After, entfernt. Diese Methode erfordert keinen künstlichen Darmausgang und ist derzeit nur für wenige Patienten geeignet. Die Kombination aus konservativen Therapien wie Chemotherapie, Immuntherapie und Bestrahlung hat bereits beachtliche Erfolge erzielt und wird in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle einnehmen.
Fazit
Die Darmkrebs-Operation ist ein entscheidender Bestandteil der Behandlung und bietet vielen Patienten die Chance auf Heilung. Selbst wenn eine Operation nicht immer durchführbar ist, gibt es palliative Maßnahmen, um die Lebensqualität zu steigern. Spezielle Techniken bei Mastdarmkrebs und minimalinvasive Methoden erweitern das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten. Dank standardisierter Verfahren und kontinuierlicher medizinischer Forschung können Betroffene auf eine immer verbesserte Versorgung hoffen.
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