Hämorrhoiden ohne Operation behandeln? | Darmpraxis Wuppertal

Hämorrhoiden ohne Operation bahandeln?

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Was ist eine Hämorrhoidal-Arterien-Embolisation und welche Vor- bzw. Nachteile hat sie? Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen YouTube Video!

Hämorrhoiden stellen ein häufiges, jedoch oft als Tabuthema behandeltes Gesundheitsproblem dar, von dem Millionen Menschen betroffen sind. Viele Betroffene sind auf der Suche nach einer Methode zur Behandlung, die möglichst schonend und schmerzarm ist – idealerweise ohne einen chirurgischen Eingriff. Die sogenannte Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation (HAE) ist eine neue, minimalinvasive Technik, die derzeit für Aufsehen sorgt. Wie funktioniert diese Methode genau? Welche Vorzüge hat sie – und wo sind die Gefahren?

Was ist die Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation (HAE)?

Ein Radiologe führt die Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation als interventionelle radiologische Maßnahme durch. Es handelt sich um ein Verfahren mit minimalinvasivem Charakter, bei dem die Blutversorgung der vergrößerten Hämorrhoidalknoten gezielt gestoppt wird. Das Ziel ist es, Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Blutungen zu lindern, ohne dass eine herkömmliche Operation erforderlich ist.

So verläuft der Eingriff: Ein Katheter wird über die Leistenarterie in die Bauchschlagader eingeführt. Der Radiologe steuert unter Röntgenkontrolle zu den Blutgefäßen, die für die Versorgung der Hämorrhoiden zuständig sind. Dort wird ein Arzneimittel gespritzt, welches die Blutgefäße verschließt. Nach der Behandlung wird der Zugang verschlossen und ein Druckverband angelegt. In der Regel kann der Patient noch am selben Tag nach Hause gehen.

Die Risiken und Grenzen der Methode

Obwohl die Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation auf den ersten Blick Vorteile bietet, weist sie – insbesondere im Vergleich zu etablierten chirurgischen oder minimalinvasiven Verfahren – erhebliche Schwächen auf.

Zunächst ist die Methode noch nicht vollständig ausgereift. Die Methode ist insbesondere bei größeren Hämorrhoidalknoten begrenzt wirksam. Dies liegt daran, dass sie oft über mehrere kleine Gefäße versorgt werden, die sich nicht alle gezielt verschließen lassen. Außerdem ist es dem Radiologen nicht möglich, auf jeden einzelnen Knoten individuell einzugehen. Bei der Embolisation erfolgt der Eingriff im Gegensatz zu einer herkömmlichen Behandlung eher „blind“. Während letzterer kann der Proktologe jeden einzelnen Knoten sehen und gezielt behandeln.

Auch Komplikationen bei der Gefäßpunktion stellen ein erhebliches Risiko dar. Bei einer unbeabsichtigten Verletzung eines Gefäßes können heftige innere Blutungen auftreten, die umgehend eine Notoperation notwendig machen. Auch die permanente Belastung durch Röntgenstrahlung während des Eingriffs stellt einen gesundheitlichen Nachteil dar – vor allem bei jüngeren Patienten oder solchen, die ohnehin bereits häufiger radiologisch untersucht wurden.

Nicht zu vergessen ist auch, dass der finanzielle Faktor eine Rolle spielt: Die Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation ist sehr kostenintensiv und wird in Deutschland nur in wenigen spezialisierten Einrichtungen angeboten. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Krankenkassen die Kosten übernehmen.

Fazit

Die Hämorrhoiden-Arterien-Embolisation stellt eine neuartige, minimalinvasive Therapiemethode dar – jedoch ist sie nicht für jeden Patienten geeignet. Diese Methode birgt Risiken und ist insbesondere bei ausgeprägten Befunden nicht ausreichend sicher oder wirksam.

Wer an Hämorrhoiden leidet, sollte sich gründlich beraten lassen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sorgfältig abwägen. In zahlreichen Fällen stellen traditionelle minimalinvasive Methoden wie die Gummibandligatur, Laserbehandlung oder THD-Methode eine ebenso sanfte, aber wesentlich verlässlichere Alternative dar.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.