Wundheilungsstörungen nach proktologischen Operationen – Die Ursachen!
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
5% bis 8% der Patienten entwickeln nach einer proktologischen Operation Wundheilungsstörungen. Aber warum ist das so und was sind die Ursachen? Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen YouTube Video!
Wundheilungsstörungen
Proktologische Operationen, die häufig zur Behandlung von Beschwerden wie Hämorrhoiden und Analfissuren eingesetzt werden, erfolgen oft minimalinvasiv, um das Gewebe möglichst zu schonen und die Genesungszeit zu verkürzen. Dennoch kann es in einigen Fällen zu Wundheilungsstörungen kommen, die den Heilungsprozess verlangsamen und zusätzliche Beschwerden verursachen. Solche Komplikationen sind oft schmerzhaft und führen zu einer verlängerten Nachsorge, da sie das Risiko von Infektionen und weiteren Problemen erhöhen können.
Ursachen
Wundheilungsstörungen nach proktologischen Eingriffen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Einige Patienten entwickeln durch bestehende Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Die häufigsten Ursachen umfassen:
- Diabetes: Diabetes mellitus kann die Wundheilung negativ beeinflussen, da er die Blutzirkulation und damit die Versorgung der Wundregion mit Nährstoffen und Sauerstoff beeinträchtigt. Diabetiker haben häufig ein erhöhtes Risiko für Infektionen und schlechter heilende Wunden.
- Bestimmte Medikamente: Patienten, die Immunsuppressiva oder Steroide einnehmen, sind ebenfalls anfälliger für Wundheilungsprobleme. Diese Medikamente schwächen das Immunsystem und können den Körper daran hindern, eine effektive Entzündungsreaktion zur Heilung zu entwickeln.
- Übergewicht: Fettleibigkeit ist ein weiterer Risikofaktor, da überschüssiges Fettgewebe die Durchblutung behindert und den Heilungsprozess verlangsamen kann. Darüber hinaus erhöht Übergewicht das Risiko von Komplikationen nach operativen Eingriffen generell.
- Rauchen: Der Konsum von Nikotin reduziert den Sauerstoffgehalt im Blut, was die Wundheilung stark beeinträchtigen kann. Rauchen verengt außerdem die Blutgefäße und verringert so die Nährstoffversorgung der Wundregion.
- Eiweiß- und Nährstoffmangel: Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Heilungsprozess. Ein Mangel an Eiweiß und anderen wichtigen Nährstoffen schwächt das Immunsystem und kann die Bildung neuen Gewebes behindern, was für die Heilung von entscheidender Bedeutung ist.
Hauptursache
Der anale Spasmus tritt auf, wenn sich der Schließmuskel des Afters chronisch verkrampft und nicht mehr entspannen kann. Diese ständige Anspannung führt zu einer eingeschränkten Durchblutung der Region, wodurch Sauerstoff und wichtige Nährstoffe nicht mehr ausreichend zur Wunde transportiert werden können. Zudem wird der Abtransport von Abbauprodukten wie Kohlendioxid erschwert, was den Heilungsprozess weiter verlangsamt.
Die Ursache für diese Verkrampfung liegt oft in einem Teufelskreis aus Schmerz und Anspannung. Schmerzen, die durch Hämorrhoiden, Analfissuren oder andere proktologische Beschwerden verursacht werden, lösen eine Schutzreaktion des Körpers aus. Ähnlich wie bei Rückenschmerzen, bei denen sich der Rücken verkrampft, reagiert auch der Schließmuskel mit Anspannung. Wenn diese Anspannung über längere Zeit anhält, „verlernt“ der Muskel praktisch, sich wieder zu entspannen.
Die Auswirkungen sind gravierend: Durch die chronische Anspannung wird die Heilung der Wunde massiv beeinträchtigt. Der erhöhte Druck im Bereich des Schließmuskels kann zu einem verstärkten Pressen beim Stuhlgang führen, was die betroffene Region zusätzlich belastet und bestehende Verletzungen möglicherweise wieder aufreißt. Diese Belastung und die dadurch verursachte erneute Verletzung verschlimmern die Beschwerden und verlängern den Heilungsprozess.

Fazit
Die Heilung nach einer proktologischen Operation kann durch verschiedene Faktoren gestört werden. Während Diabetes, bestimmte Medikamente, Übergewicht, Rauchen und ein Mangel an Eiweiß und Nährstoffen allgemeine Risikofaktoren sind, ist es häufig der anale Spasmus, der die Hauptursache für Wundheilungsstörungen darstellt. Eine chronische Verkrampfung des Schließmuskels behindert die Blutzirkulation, was die Versorgung der Wunde mit Sauerstoff und Nährstoffen einschränkt und den Abtransport von Abbauprodukten erschwert. So entsteht ein Teufelskreis aus Schmerzen und Muskelspannung, der durchbrochen werden muss, um eine erfolgreiche Heilung zu ermöglichen.
Um solchen Komplikationen vorzubeugen, ist es wichtig, dass Patienten vor der Operation sorgfältig untersucht werden. Durch die Identifikation von Risikofaktoren und eine gezielte Behandlung können viele Wundheilungsstörungen vermieden werden.
Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.