Wiederkehrende Fissur nach einem protologischen Eingriff | Darmpraxis Wuppertal

Wiederkehrende Fissur nach einem proktologischen Eingriff

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Eine Operation ist die effektivste Methode zur Behandlung einer Fissur. Doch bei 8 % der Patienten tritt sie erneut auf und verursacht starke Schmerzen. Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen YouTube Video!

Bei einer Analfissur handelt es sich um eine schmerzhafte Verletzung des Analkanals, die bei vielen Patienten einen chronischen Verlauf nehmen kann. Eine Operation stellt eine erprobte Behandlungsmethode dar, allerdings kommt es in etwa 8 % der Fälle zu einem sogenannten Rezidiv – die Fissur reißt erneut an derselben Stelle auf oder heilt nicht vollständig ab. Dies stellt für Betroffene eine sehr frustrierende und schmerzhafte Erfahrung dar, die auch behandelnde Ärzte vor Herausforderungen stellt.

 

Aber wodurch entstehen nach einem chirurgischen Eingriff immer wieder Fissuren? Welche Gründe liegen zugrunde, und welche zeitgemäßen Therapieansätze können helfen, das Problem dauerhaft zu beheben?

Ursachen

Es bestehen diverse Ursachen dafür, dass eine Analfissur nach einer Operation wieder auftreten kann. Die wesentlichen Ursachen sind:

  1. Fehlerhafte Operationstechnik

In einigen Fällen wird während des Eingriffs zu wenig Gewebe entfernt, besonders im äußeren Bereich der Wunde. Dies hat zur Folge, dass die Wunde sich zu schnell schließt, bevor sie von innen heraus vollständig abgeheilt ist. Dies kann dazu führen, dass die Fissur beim nächsten Toilettengang wieder aufreißt. Vor allem bei Chirurgen mit weniger Erfahrung passieren derartige technische Fehler.

  1. Wundheilungsstörungen

Der Heilungsprozess einer Wunde ist entscheidend von der individuellen Gesundheit des Patienten abhängig. Die Wundheilung kann durch Einflüsse wie einen Mangel an Eiweiß, Eisen oder Vitamin C erheblich hinausgezögert werden. Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder andere internistische Probleme können ebenfalls die Geweberegeneration beeinträchtigen und das Risiko für wiederkehrende Analfissuren erhöhen.

  1. Chronischer analer Spasmus

Ein dauerhaft verkrampfter Schließmuskel ist eine der häufigsten Ursachen für ein Rezidiv. Proktologen gehen davon aus, dass bei vielen Analfissuren nicht die Fissur selbst die Hauptursache ist, sondern dass sie nur ein Symptom eines zugrunde liegenden Muskelspasmus darstellen. Die andauernde Verspannung bewirkt eine Verminderung der Durchblutung im Analbereich, was die Wundheilung erschwert. Außerdem müssen Patienten intensiver pressen, was den Heilungsprozess zusätzlich erschwert und dazu führen kann, dass die Fissur sich ständig erneut öffnet.

Behandlungsmöglichkeiten

Tritt nach einer Operation erneut eine Analfissur auf, ist dies eine schwierige Situation. Eine weitere Operation ist oft nicht die optimale Lösung, da das Narbengewebe schlechter durchblutet ist und Wunden dadurch langsamer heilen. Es stehen mehrere konservative Behandlungsmethoden zur Verfügung, die potenziell erfolgversprechender sind:

  1. Salbenbehandlung und Stuhlregulierung
    Salben wie Diltiazem oder Nitroglycerin, die die Durchblutung anregen und die Muskelanspannung verringern, haben sich als wirksam zur Entspannung des Schließmuskels erwiesen. Bei vielen Patienten wurde diese Therapie allerdings schon vor dem operativen Eingriff getestet, sodass sie nach einem weiteren Fissur-Aufriss oft nicht mehr die gewünschte Wirkung entfaltet. Um wiederholten Verletzungen vorzubeugen, ist es allerdings nach wie vor wichtig, einen geregelten Stuhlgang mit weichem Kot zu haben.
  2. Botox-Injektion

Eine vielversprechende Therapie für chronische Analfissuren ist die Botox-Injektion in den Schließmuskel. Mit dieser Therapie wird der Muskel für etwa sechs bis acht Wochen gezielt entspannt, was die Durchblutung verbessert und eine Abheilung der Fissur ermöglicht. Die Patienten können dabei ihre Kontrolle über die Funktion des Schließmuskels behalten, weshalb keine Gefahr von Inkontinenz besteht. Durch die Botox-Injektionen und eine gleichzeitige Salbenbehandlung kann es häufig zu einer sehr effektiven Heilung kommen.

3.Biofeedback-Therapie

Bei Patienten mit moderaten Schmerzen kann eine spezifische Beckenbodentherapie durch Biofeedback von Nutzen sein. Sie lernen, ihre Schließmuskulatur bewusst zu entspannen, um den anhaltenden Muskelspasmus zu lösen. Diese Therapie dauert jedoch häufig mehrere Monate und erzielt nicht immer den gewünschten Erfolg.

Fazit

Für Betroffene kann eine nach einer Operation auftretende wiederkehrende Analfissur äußerst belastend sein, insbesondere wenn der Heilungsprozess ins Stocken gerät und keine Besserung erfolgt. Die häufigsten Ursachen sind mangelhafte Operationstechniken, Probleme mit der Wundheilung und dauerhafte Muskelverspannungen.

Zum Glück stehen mehrere wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung, die eine erneute Operation oft überflüssig machen. Injektionen mit Botox, die den Schließmuskel gezielt entspannen und die Wundheilung unterstützen, zeigen besonders vielversprechende Erfolge. Die Heilung einer chronischen oder wiederkehrenden Analfissur kann nachhaltig verbessert werden, wenn Salben, Stuhlregulierung und gegebenenfalls Biofeedback-Therapie kombiniert werden.

Bei Beschwerden nach einer Fissuroperation ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren, die mit der Behandlung solcher Rückfälle vertraut ist. Auf diese Weise kann eine maßgeschneiderte Therapie ermittelt werden, die die optimalen Heilungschancen bietet.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.