Wie entsteht aus einer Analfissur eine Analfistel?
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
Eine Analfissur ist eine chronische Wunde am After. Aber kann daraus eine Analfistel entstehen? Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen YouTube Video!
Vom Riss zur Fistel
Viele Menschen leiden unter analen Beschwerden, doch nur wenige trauen sich, darüber zu sprechen. Häufig wird das Thema tabuisiert, obwohl es eine bedeutende Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität spielt. Eine der häufigsten Beschwerden in diesem Bereich ist die Analfissur. Was viele nicht wissen: Aus einer Analfissur kann sich unter bestimmten Bedingungen eine Analfistel entwickeln, was wiederum eine chirurgische Behandlung erforderlich machen kann.
Was ist eine Analfissur?
Eine Analfissur ist eine kleine, aber äußerst schmerzhafte Wunde am After, die häufig durch eine Verletzung der Schleimhaut verursacht wird. Diese Verletzung entsteht meist durch starken Druck beim Stuhlgang, der entweder aufgrund von Verstopfung oder Durchfall auftritt. Wenn der Stuhlgang zu hart oder zu flüssig ist, kann es zu kleinen Rissen in der empfindlichen Schleimhaut des Analkanals kommen. Diese Risse heilen in der Regel von selbst ab, wenn sie jedoch chronisch werden, spricht man von einer Analfissur.
Chronische Analfissuren können durch wiederholte Reizungen entstehen, bei denen die Wunde bei jedem Stuhlgang erneut aufreißt. Dieser wiederholte Prozess verhindert die Heilung und kann zu anhaltenden Schmerzen und Beschwerden führen. Typische Symptome einer Analfissur sind Schmerzen während und nach dem Stuhlgang, Juckreiz, leichte Blutungen sowie das Gefühl, dass der Afterbereich ständig gereizt ist. Eine Analfissur kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, da die Schmerzen oft so stark sind, dass Betroffene Angst vor dem nächsten Toilettengang entwickeln.
Analfistel aus Analfissur
Eine Analfistel ist eine röhrenartige Öffnung zwischen dem Analkanal und der Hautoberfläche, die sich aufgrund von Infektionen oder Entzündungen bildet. Obwohl dies nicht häufig vorkommt, kann aus einer unbehandelten oder chronischen Analfissur eine Fistel entstehen. Dieser Prozess ist komplex und erfordert mehrere Schritte, um zu einer vollständigen Fistel zu führen.
Zunächst muss die Fissur über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und immer wieder gereizt oder verletzt werden. Durch diese ständige Reizung kann sich das Gewebe um die Wunde herum verändern und kleine Hautlappen bilden, die die Wunde umgeben. Wenn die Wundränder zu schnell oder unvollständig heilen, kann sich eine kleine Öffnung in der Nähe der Fissur bilden, die tief ins Gewebe reicht. Diese Öffnung kann sich dann infizieren, da Stuhl und Bakterien in die Wunde gelangen. Eine solche Infektion kann schließlich zur Bildung einer Analfistel führen.
Die Behandlung einer Analfistel ist leider nur chirurgisch möglich. Eine Fistel, die nicht behandelt wird, kann sich weiter ausbreiten und zu schwerwiegenderen Komplikationen führen. Während eines chirurgischen Eingriffs wird die Fistel in der Regel geöffnet, das entzündete Gewebe entfernt und eine Wunde geschaffen, die von innen nach außen heilt. Diese Art der Behandlung stellt sicher, dass die Fistel vollständig beseitigt wird und keine neuen Infektionen entstehen. Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung oder unter Narkose durchgeführt werden und ist in der Regel unkompliziert.
Fazit
Analfissuren sind schmerzhafte, aber häufige Beschwerden, die durch viele Faktoren ausgelöst werden können. Während eine einfache Fissur oft mit konservativen Maßnahmen wie speziellen Salben, Botoxinjektionen oder Physiotherapie behandelt werden kann, besteht bei chronischen Fällen das Risiko der Entwicklung einer Analfistel. Eine Fistel erfordert eine chirurgische Behandlung, um Komplikationen zu vermeiden und die Gesundheit des Patienten wiederherzustellen.
Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.