Verstopfungen – alles wissenswerte auf einen Blick! | Darmpraxis Wuppertal

Verstopfungen – alles wissenswerte auf einen blick!

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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Eine Verstopfung ist die häufigste Ursache für jegliche proktologische Erkrankungen. Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen Video!

Verstopfungen

Verstopfung ist definiert als eine Schwierigkeit beim Stuhlgang, bei der der Stuhl zu fest oder klumpig ist und jeder Stuhlgang mit starkem Pressen verbunden ist. Viele Menschen neigen zu Verstopfung, und es gibt Berechnungen, dass zwischen 17 und 24 Prozent der Menschen in der westlichen Welt daran leiden. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.

Es ist wichtig zu unterscheiden, ob es sich um eine kurzfristige Verstopfung handelt, wie zum Beispiel eine Reiseverstopfung, oder um eine chronische Verstopfung, die über längere Zeit besteht und zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Chronische Verstopfung wird diagnostiziert, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, wie beispielsweise die Notwendigkeit von Abführmitteln für den Stuhlgang, häufig harter und klumpiger Stuhlgang, starkes Pressen, oder das Gefühl, dass der Darm nicht vollständig entleert wird. Eine chronische Verstopfung kann auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen, wie zum Beispiel Stoffwechsel- oder hormonelle Störungen.

Ursachen und Diagnose

Es gibt viele mögliche Ursachen für Verstopfung. Eine der häufigsten Ursachen ist eine unzureichende Ballaststoffzufuhr in der Ernährung. Auch eine geringe Flüssigkeitszufuhr und mangelnde Bewegung können dazu beitragen. Bei einigen Menschen kann eine Verstopfung auch durch bestimmte Medikamente oder zugrunde liegende Erkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes verursacht werden.

Die Diagnose einer chronischen Verstopfung erfordert eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt. Oftmals müssen bestimmte Untersuchungen durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Eine Darmspiegelung kann notwendig sein, um sicherzustellen, dass keine Verengungen oder Anzeichen von Darmkrebs vorliegen. Weitere diagnostische Verfahren können eine anale Manometrie, die die Funktion des Enddarms misst, oder eine Transitzeitbestimmung, die die Geschwindigkeit der Darmpassage ermittelt, umfassen.

Behandlung 

Die Behandlung von Verstopfung beginnt in der Regel mit einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten. Eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige körperliche Bewegung sind entscheidend. Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und machen ihn weicher, während ausreichend Flüssigkeit die Darmpassage erleichtert. Moderate körperliche Bewegung, wie zum Beispiel dreimal pro Woche spazieren gehen, kann ebenfalls helfen.

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, können Abführmittel (Laxativa) verordnet werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Abführmitteln, die je nach Wirkungsweise in verschiedene Gruppen eingeteilt werden. Einige Laxativa erhöhen den Wassergehalt im Stuhl, andere fördern die Darmbewegungen oder machen den Stuhl weicher. Es gibt auch rektale Abführmittel wie Zäpfchen, die durch die Freisetzung von Kohlendioxid den Stuhldrang auslösen. Es ist wichtig, das richtige Abführmittel für jeden Patienten zu finden, und oft werden diese Mittel nur für kurze Zeit eingesetzt, um den Stuhlgang zu regulieren, bevor sie langsam abgesetzt werden.

Fazit

Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Abführmittel süchtig machen oder langfristige Schäden verursachen können. Das ist allerdings falsch. Viele Menschen müssen über Jahre oder sogar Jahrzehnte Abführmittel einnehmen, ohne dass dies ernsthafte gesundheitliche Probleme verursacht. Die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln kann jedoch zu einer Verfärbung der Darmschleimhaut führen, was bei Darmspiegelungen sichtbar wird, hat aber sonst keine negativen Auswirkungen.

Es ist wichtig, bei anhaltender Verstopfung ärztlichen Rat zu suchen und offen über die Beschwerden zu sprechen. Ein erster Schritt sollte der Gang zum Hausarzt sein, der gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen kann. Eine genaue Diagnostik und individuelle Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.