Mögliche Komplikationen nach einem proktologischen Eingriff
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
Postoperative Schmerzen sind normal, doch anhaltende Beschwerden deuten auf mögliche Komplikationen hin. Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen YouTube Video!
Schmerzempfinden
Insbesondere bei der Behandlung von Beschwerden wie Hämorrhoiden, Analfissuren oder Fisteln kann ein proktologischer Eingriff für viele Patienten eine erhebliche Erleichterung darstellen. Nach jeder Operation können mögliche Komplikationen auftreten, die den Heilungsprozess beeinflussen können
Nach einem solchen Eingriff sind Schmerzen bis zu einem gewissen Grad normal und können oft mit Schmerzmitteln gut kontrolliert werden. Wenn jedoch Schmerzen über Wochen oder Monate anhalten, die Wunde nicht richtig heilt oder neue Beschwerden auftreten, ist Vorsicht angeraten.
Infektionen und Störungen der Wundheilung
Infektionen stellen eines der größten Risiken dar, die sich nach einem proktologischen Eingriff ergeben. Sie treten auf, wenn sich Bakterien im operierten Gebiet ansiedeln und die Wunde nicht richtig heilt.
Zu den typischen Symptomen einer Infektion gehören anhaltende oder zunehmende Schmerzen, Rötung, Schwellung und Eiteraustritt. Abszesse oder Fisteln können sich in schwerwiegenden Fällen bilden, wodurch eine weitere Operation erforderlich wird.
Ein zusätzliches Problem stellt die langsame Wundheilung dar. Insbesondere bei hartem Stuhlgang kann es nach der Entfernung von Analfissuren oder Hämorrhoiden passieren, dass die betroffene Stelle immer wieder aufreißt.
Eine antibiotische Therapie kann in solchen Fällen angewendet werden, in schweren Fällen ist eine weitere Operation erforderlich. Patienten sollten außerdem auf eine Ernährung mit vielen Ballaststoffen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten um Verstopfung zu vermeiden.
Anale spasmen
Eine weitere oft auftretende Komplikation nach einer proktologischen Operation ist der analen Spasmus. Hierbei handelt es sich um eine unwillkürliche Verkrampfung des Schließmuskels, die Schmerzen verursacht und die Durchblutung der Wunde erheblich beeinträchtigen kann.
Bleibt der Muskel dauerhaft angespannt, kann dies die Heilung verzögern oder verhindern, da die Wunde nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Dadurch können chronische Beschwerden entstehen.
Es existieren verschiedene Therapiemethoden, um den Muskel zu entspannen. Das Biofeedback-Training hat sich als effektive Therapie erwiesen. Dabei lernen die Patienten, ihre betroffenen Muskeln gezielt zu entspannen. Warme Sitzbäder oder spezielle Salben können ebenfalls dazu beitragen, den Bereich zu beruhigen. Botox-Injektionen können in schweren Fällen als Option in Betracht gezogen werden. Sie entspannen die Muskulatur vorübergehend und fördern dadurch die Wundheilung.

Fazit
Eine sorgfältige Nachsorge nach einem proktologischen Eingriff ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. In den ersten Wochen sind Schmerzen normal, aber nach ungefähr drei Wochen sollten sie deutlich nachlassen. Wenn die Beschwerden länger andauern oder sich verschlimmern, sollte man unbedingt die behandelnde Ärztin bzw. den behandelnden Arzt aufsuchen.
Die häufigsten Komplikationen nach einem proktologischen Eingriff sind Infektionen, Wundheilungsstörungen und anale Spasmen. Leichte Beschwerden können oft konservativ behandelt werden, während in schweren Fällen weitere Operationen notwendig sind.
Von Bedeutung ist es, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und bei länger anhaltenden Beschwerden rechtzeitig professionelle Unterstützung zu suchen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Heilung optimal verläuft und langfristige Beschwerden vermieden werden.
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