Kommunikation mit dem Proktologen – Dr. Eduard Karsten erklärt | Darmpraxis Wuppertal

Kommunikation mit dem Proktologen

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein etwas anderer Beitrag

Dieser Beitrag wird heute ein etwas anderer. Ich möchte etwas aus meinem Alltag als Proktologen erzählen. Wir arbeiten jeden Tag mit verschiedenen Menschen und mit deren Gesundheit. Wir sind dabei fast immer in einem sehr intimen Bereich unterwegs. Gerade hier brauchen wir eine besondere Vertrauensbasis mit dem Patienten, damit alles funktionieren kann. Manchmal ist es auch so, dass aufgrund fehlender oder mangelnder Kommunikation Probleme auftreten.

Ich möchte hier keine komplette Kommunikationstheorie aufstellen. Jedoch möchte ich mit diesem Beitrag erklären, worin die Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen Proktologen und Patienten liegen.

Das Gesagte ist nicht immer das Gemeinte

Es gibt gewisse Dinge, die wir, aber auch die Patienten in der Kommunikation miteinander beachten sollten. Der Beziehungsaspekt spielt hier eine besonders große Rolle. Ein Beispiel: Der Patient kommt in die Praxis und sagt, er habe starke Bauchschmerzen. Die Sachebene zeigt dann, dass der Patient undefinierte, starke Bauchschmerzen hat. Was er aber eigentlich meint, ist ein Appell, der uns sagt: bitte helfen Sie mir, ich habe so starke Schmerzen, dass ich mir nicht mehr zu helfen weiß. Wenn das von uns Ärzten nicht direkt verstanden wird, kann es sein, dass an der aufgebauten Vertrauensbasis gezweifelt wird.

Störungen in der Kommunikation

Als gute Kommunikatoren sollten wir eigentlich immer alle Ebenen betrachten. Wir als Menschen sind jedoch so gestrickt, dass wir im Normalfall eine der vier Ebenen präferieren und uns dort die meiste Zeit bewegen. Wenn die andere Person allerdings auf einer anderen Ebene unterwegs ist, kann es zu Missverständnissen und Problemen kommen. Es können aber auch weitere Störungen auftreten. Beispielsweise habe ich selber einen Akzent und keine perfekte Grammatik. Aber auch Undeutlichkeiten oder Lärm im Umfeld können bei der Kommunikation eine Rolle spielen. Auch die Interpretation des Gesagten kann wichtig sein.

Wir müssen Profis in der Kommunikation sein

Wie Sie sehen, handelt es sich bei dieser Art der Kommunikation um ein sehr fragiles System. Wir als Ärzte müssen jeden Tag aufs Neue und vor allem den ganzen Tag lang hochsensibel an die Sache rangehen. Vielleicht sagen die Patienten zu Beginn nicht immer direkt alles, was wir als Ärzte wissen sollten. Das führt dazu, dass wir irgendwann aneinander vorbeireden und nicht zielführend arbeiten können.

Mein Appell an Sie

Auf Basis der genannten Aspekte ist mein Appell an Sie folgender: wenn Sie mit einem Problem in eine Praxis kommen, sprechen Sie bitte direkt und offen mit uns. Hinterfragen Sie auch gerne das von uns Gesagte und gehen Sie in einen Austausch mit uns. Nur so kann eine Untersuchung und Behandlung funktionieren.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Richtiger Stuhlgang“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.