Hämorrhoiden ohne Operation behandeln! Welche Methoden gibt es? | Darmpraxis Wuppertal

Hämorrhoiden ohne Operation behandeln! Welche Methoden gibt es?

-Dr. Eduard Karsten klärt auf!

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40% der Menschen haben bzw. hatten behandlungsbedürftige Hämorrhoiden. Aber wie kann man diese ohne eine Operation behandeln? Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen Video!

ein häufiges Problem

Hämorrhoiden sind ein häufig auftretendes medizinisches Problem, das viele Menschen betrifft. Sie verursachen unangenehme Symptome wie Juckreiz, Brennen, Blutungen und ein Fremdkörpergefühl, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können. Viele Menschen assoziieren die Behandlung von Hämorrhoiden sofort mit operativen Eingriffen, was zu Ängsten und Unbehagen führen kann. Doch es gibt zahlreiche nicht-chirurgische Methoden, um Hämorrhoiden effektiv zu behandeln und die Symptome zu lindern.

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind Gefäßpolster im Analkanal, die eine wichtige Rolle beim luftdichten Verschluss des Enddarms spielen. Sie bestehen aus einem Netzwerk von Blutgefäßen, die zusammen mit dem Schließmuskel dafür sorgen, dass der Analkanal dicht bleibt und unkontrollierter Stuhlgang verhindert wird. Diese Gefäßpolster sind also ein normaler und notwendiger Bestandteil des menschlichen Körpers.

Probleme entstehen jedoch, wenn sich die Hämorrhoiden vergrößern oder ausleiern. Dies kann durch eine Vielzahl von Faktoren wie chronische Verstopfung, starkes Pressen beim Stuhlgang, eine ballaststoffarme Ernährung, Fettleibigkeit oder auch eine Schwangerschaft verursacht werden. Vergrößerte Hämorrhoiden können unangenehme Symptome verursachen, darunter:

  • Juckreiz im Analbereich
  • Brennen und Schmerzen
  • Blutungen beim Stuhlgang
  • Ein Fremdkörpergefühl oder ein Vorfall der Hämorrhoiden aus dem Analkanal

Diese Symptome machen eine Behandlung erforderlich, um die Lebensqualität der betroffenen Person zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden. Es ist wichtig, dass Hämorrhoiden frühzeitig behandelt werden, um die Beschwerden zu lindern und eine Verschlimmerung zu verhindern.

Behandlungsmethoden

Es gibt verschiedene nicht-chirurgische Behandlungsmethoden, die je nach Schweregrad der Hämorrhoiden und den individuellen Bedürfnissen des Patienten eingesetzt werden können.

Salben

Eine der einfachsten und häufigsten Behandlungen für Hämorrhoiden sind Salben. Besonders Salben, die gerbende Stoffe wie Hamamelis (auch bekannt als Zaubernuss) enthalten. Diese helfen, den Juckreiz und das Brennen zu lindern. Hamamelis hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die betroffenen Gefäßpolster beruhigen. Es gibt viele freiverkäufliche Salben auf dem Markt, die diese und ähnliche Wirkstoffe enthalten und bei regelmäßiger Anwendung gute Ergebnisse erzielen können.

Verödung

Eine minimalinvasive Methode zur Behandlung von Hämorrhoiden ist die Verödung. Dabei wird ein Reizmittel, meist ein Polyalkohol, in die Hämorrhoiden gespritzt. Dieses Mittel löst eine aseptische Entzündung aus, die zur Vernarbung des Gewebes führt. Durch die Vernarbung werden die Hämorrhoiden unempfindlicher und die Symptome können vorübergehend gelindert werden. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass die Wirkung reversibel ist und die Symptome nach einiger Zeit wieder auftreten können.

Gummibandligatur

Eine weitere bewährte Methode ist die Gummibandligatur. Hierbei wird ein kleiner Gummiring um die Basis der Hämorrhoiden gelegt, wodurch die Blutzufuhr unterbrochen wird. Das abgebundene Gewebe stirbt ab und fällt nach einigen Tagen ab, während die verbleibende Wunde vernarbt. Diese Vernarbung hilft, die Hämorrhoiden zu fixieren und verhindert, dass sie weiter aus dem Analkanal herausrutschen. Die Gummibandligatur ist eine relativ einfache und schmerzfreie Methode mit einer niedrigen Komplikationsrate, die jedoch mehrmals wiederholt werden kann, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Radiofrequenzablation

Eine der modernsten Methoden zur Behandlung von Hämorrhoiden ohne Operation ist die Radiofrequenzablation. Dieses Verfahren erfordert keine Vollnarkose; stattdessen wird das betroffene Gewebe lokal betäubt. Anschließend wird eine Sonde eingeführt, die Radiowellen aussendet. Diese Wellen denaturieren die Eiweiße im Gewebe, was zu einer Schrumpfung und Festigung der Hämorrhoiden führt. Die Symptome können nahezu sofort verschwinden und die Komplikationsrate ist extrem niedrig. Allerdings übernehmen nicht alle gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für diese Behandlung, während private Krankenkassen in der Regel problemlos zahlen.

Die Radiofrequenzablation gilt als eine der vielversprechendsten Methoden für die Zukunft, da sie effektiv ist und den Patienten wenig Belastung bereitet. Trotzdem ist es wichtig, jede Behandlung individuell auf den Patienten abzustimmen. Faktoren wie die Größe und Beschaffenheit der Hämorrhoiden sowie die Erwartungen des Patienten spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der geeigneten Therapie.

Fazit

Hämorrhoiden sind ein häufiges und lästiges Problem, aber sie müssen nicht immer operativ behandelt werden. Es gibt eine Vielzahl von nicht-chirurgischen Methoden, die von Salben bis hin zu minimalinvasiven Eingriffen und modernen Technologien wie der Radiofrequenzablation reichen. Jede dieser Methoden hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Behandlung sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen des Patienten abgestimmt werden.

Nur durch eine sorgfältige Untersuchung und eine offene Diskussion mit dem Patienten können die besten Behandlungsergebnisse erzielt werden. Wenn Sie unter Hämorrhoiden leiden, scheuen Sie sich nicht, einen Spezialisten aufzusuchen und sich über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. So können Sie eine passende und effektive Lösung für Ihr Problem finden und Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.

Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.