Ernährung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen | Darmpraxis Wuppertal
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Ernährung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

In Deutschland sind ca. 400.000 Menschen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen betroffen. Dabei klagen sie häufig über Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Zwar kann man die Ursache der Erkrankungen nicht verhindern. Es besteht aber die Möglichkeit, die Auswirkungen gering zu halten. Auch die richtige Ernährung kann dabei helfen.

Was ist unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu verstehen?

Bei diesen Erkrankungen unterscheidet man vor allem zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Die Symptome, die bei den beiden Krankheitsbildern entstehen, sind meistens dieselben. Patienten klagen über Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle und Blutabgänge. Schauen wir auf die Colitis ulcerosa Erkrankung, sprechen wir von einer chronischen Entzündung der Dickdarmschleimhaut. Morbus Crohn ist ein zumeist lebenslanger, chronisch-entzündlicher Prozess, der sich möglicherweise auf den gesamten Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) auswirken kann.

Man kann festhalten, dass diese Art der Erkrankung unserem Lifestyle geschuldet ist. Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Adipositas, also Übergewicht, betroffen. Adipositas selbst ist ein Risikofaktor für das Entstehen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Das ist dem geschuldet, dass die Darmflora durch das Übergewicht gestört ist. Die Darmflora ist wichtig für das Verhindern entzündlicher Prozesse.

Die beiden häufigsten Krankheitsbilder – Quelle: pta Forum

Die wichtigen Nährstoffe werden nicht mehr aufgenommen

Die langjährige Erfahrung mit diesen Krankheitsbildern hat gezeigt, dass die betroffenen Personen oft einen Mangel an Nährstoffen aufweisen. Dieser Mangelernährungszustand entsteht durch die gestörte Verdauung. Die entzündeten Areale des Darmes arbeiten nicht so gut und können gewisse Nährstoffe nur schlecht aufnehmen. Dadurch wirken die Betroffenen auch häufig mager. Dies kann durch den häufig geringen Anteil der Muskelmasse herausgefunden werden. Man kann sagen, dass der Ernährungszustand einer Person umso besser ist, je mehr Muskulatur sie hat. Je weniger Muskelmasse ein Mensch hat, desto mehr Fettmasse kann entstehen. Durch den immer weiter steigenden Fettanteil kann dann schließlich die Adipositas entstehen.

Neben der Adipositas gibt es noch weitere Aspekte, die die Aufnahme von Nährstoffen stören kann. Die Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall, die noch lange nach dem Zurückgehen der Entzündung bestehen, verhindern ebenfalls die richtige Aufnahme wichtiger Nährstoffe. Auch regelmäßig einzunehmende Medikamente wie Kortison können einen solchen Nährstoffmangel hervorrufen.

Das Zusammenspiel Ernährung und CED

Wie wichtig die Ernährung als Prävention sein kann, zeigt sich schon kurz nach der Geburt. Es ist auffällig, dass gestillte Kinder deutlich seltener an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erkranken. Einen weiteren protektiven Faktor zeigt eine ausgewogene Ernährung auf. Das bedeutet, dass man sich ausreichend von Obst und Gemüse ernährt. Man weiß noch nicht genau, warum es der Fall ist. Aber auch der Verzehr von ausreichend Omega 3 Fettsäuren hat einen protektiven Faktor. Es wurde auch herausgefunden, dass betroffene Personen durch einen ausreichenden Omega 3 Fettsäuren-Haushalt einen viel milderen Verlauf haben.

Natürlich ist die Ernährung nicht nur als Prävention wichtig. Auch während einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung kann durch die Ernährung bzw. die Verabreichung von Nährstoffen eine Milderung erreicht werden. Während diesen Erkrankungen fehlt den Betroffenen vor allem Eiweiß. Der Stoffwechsel hat in dieser Zeit einen höheren Eiweißbedarf. Es wird empfohlen, dass man 1,2-1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht an Eiweiß zusätzlich zu sich nimmt. Auch die eben genannten Omega 3 Fettsäuren sollten in vernünftigen Mengen zu sich genommen werden. Diese Fettsäuren sind vor allem in Fisch vorhanden. Aber auch viele Pflanzenöle sind reich an Omega 3 Fettsäuren.

Zusätzlich dazu sollte auch der Mineralienmangel ausgeglichen werden. Vor allem Mineralien wie Magnesium und Zink sind äußerst wichtig für den Stoffwechsel. Allein Magnesium ist an ca. 300 Stoffwechselprozessen beteiligt. Auch Eisen wird durch die Blutabgänge verloren. Daher sollte auch dieses Mineral zu sich genommen werden. Ein letzter Tipp ist die Einnahme von Vitamin B Komplexen. Vor allem die Vitamine B9 und B12 sind sehr hilfreich.

Was ist also wichtig zu wissen?

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind durch unseren Lifestyle verschuldet. Immer mehr Menschen leiden an Adipositas, was einen hohen Risikofaktor darstellt. Die Ursache der Erkrankungen kann nicht direkt behandelt werden. Durch die richtige Ernährung und die Einnahme von Mineralien und Vitaminen können aber die Auswirkungen und die Symptome gemildert werden.