Biofeedback gegen Schließmuskel-Probleme – alles was man wissen muss!
-Dr. Eduard Karsten klärt auf!
Probleme mit dem Schließmuskel können oft zu proktologischen Problemen führen. Erfahren Sie mehr dazu in meinem neuen Video!
Was ist Biofeedback?
Das Ziel der Biofeedback-Therapie besteht darin, die Regulation spezifischer körperlicher Funktionen zu optimieren. Bei Schließmuskelproblemen müssen Patienten lernen, wie sie ihren Schließmuskel entspannen und stärken können. Eine Vielzahl von Personen, die an Schließmuskelproblemen leiden, weisen entweder eine Schwäche oder eine Verspannung in diesem Bereich auf. Die Therapie unterstützt bei einer Schwäche, die Kontrolle wiederzuerlangen und die Muskeln zu stärken. Biofeedback ermöglicht es Patienten, bei Verspannungen gezielt ihre Muskeln zu entspannen, was insbesondere bei chronischen Schmerzsyndromen und analen Spasmen von Nutzen sein kann.
Es ist entscheidend, die Biofeedback-Therapie korrekt durchzuführen. Es kommt häufig vor, dass Patienten mit Hilfsmitteln vom Sanitätshaus versorgt werden, jedoch nur selten eine detaillierte Einweisung in deren Anwendung erhalten. Dies könnte zu ineffizienten oder sogar schädlichen Anwendungen führen.
die richtige Durchführung
Die korrekte Durchführung der Biofeedback-Therapie beginnt mit dem richtigen Equipment. Es empfiehlt sich ein Gerät, welches entweder im Sanitätshaus oder online erworben werden kann. Wichtig ist, dass dieses Gerät mit ausreichend Gleitmittel versehen wird, bevor es vorsichtig in den After eingeführt wird. Alternativ kann auch der eigene Finger verwendet werden, wobei Gleitmittel auch hier unerlässlich ist.
Beim Einführen sollte darauf geachtet werden, dass das Gerät oder der Finger nicht zu tief eindringt – 4 bis maximal 5 Zentimeter sind ausreichend. Der Fokus liegt darauf, das Gefühl im Schließmuskelbereich bewusst wahrzunehmen. Es geht darum, die Kontrolle über den Schließmuskel und den Beckenboden zurückzugewinnen. Anfangs kontrahieren sich die Muskeln reflexartig, was normal ist. Ziel ist es jedoch, die bewusste Entspannung zu erlernen. Dies erfordert Geduld und Übung.
Die sollte Entspannung langsam und schrittweise erfolgen. Ein schneller Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung führt nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Stattdessen sollten Patienten sich 2 bis 3 Minuten Zeit nehmen, um die Muskeln vollständig zu entspannen und ebenso viel Zeit für die schrittweise Anspannung einplanen. Ein vollständiger Zyklus kann anfangs bis zu 8 Minuten dauern, wird aber mit der Zeit leichter und schneller durchführbar. Diese Übungen sollten viermal täglich durchgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Biofeedback bei Schließmuskel-Problemen
Die Biofeedback-Therapie eignet sich besonders gut für Patienten mit Schließmuskelverspannungen. Solche Verspannungen können durch verschiedene Faktoren wie chronische Schmerzen, anale Fissuren oder andere Verletzungen verursacht werden. Diese Patienten haben oft Schwierigkeiten, ihren Schließmuskel zu entspannen, was zu erheblichen Beschwerden beim Stuhlgang führen kann.
Diese Patienten können durch die Biofeedback-Therapie die muskuläre Kontrolle wiedererlangen und den Schließmuskel bewusst entspannen. Dabei ist es wichtig, dass die Patienten lernen, die reflektorischen und unbewussten Prozesse zu überwinden und die bewusste Steuerung zu übernehmen. Dies erfordert nicht nur körperliche, sondern auch mentale Übung. Mit der Zeit können Patienten lernen, Faser für Faser zu entspannen und so ihre Beschwerden erheblich zu lindern.
Fazit
Schließmuskelprobleme können die Lebensqualität stark beeinträchtigen, doch mit der richtigen Therapie lassen sich diese Beschwerden erheblich lindern. Die Biofeedback-Therapie bietet eine effektive Möglichkeit, die Kontrolle über den Schließmuskel und den Beckenboden zurückzugewinnen. Die richtige Durchführung dieser Therapie und eine umfassende Beratung sind besonders wichtig.
Auf meinem YouTube Kanal finden sie auch ein Video zum Thema „Toilettenetikette“. Ich würde mich freuen, wenn sie auch dort einmal vorbeischauen würden.